Waldbrandgefahr im Kanton Bern - 25. Oktober 2018

25.10.2018

Dispositionsbeurteilung und Massnahmen zur Waldbrandgefahr

Allgemeine Lage
Die vergangene Woche war überwiegend sonnig und es blieb trocken. Die Bise blies teilweise stark und trug zu einer tiefen Luftfeuchtigkeit bei. Die Temperaturen schwanken im Tagesverlauf und stiegen im Verlauf der Woche an. Die Tageshöchstwerte betrugen Mitte der Woche um 15°C. Durch die in der Regel tiefen Temperaturen und die höhere Luftfeuchtigkeit während der Nacht entspannte sich die Situation mit Einbruch der Dunkelheit bis zum nächsten Vormittag. Vorherrschende Winde wie Bise oder Föhn können diesen Effekt jedoch verhindern. An sonnenbeschienenen Hanglagen stieg die Entzündbarkeit im Verlauf des Vormittags rasch wieder an. Die Böden sind trocken, es herrscht nach wie vor ein grosses Wasserdefizit.

Gefahrenstufe und Feuerverhalten
Vom Berner Jura bis ins Mittelland sowie entlang der Sonnseite des Thuner- und Brienzersees bis ins Haslital besteht eine erhebliche Wald- und Flurbrandgefahr.
In allen anderen Regionen des Kantons Bern besteht eine mässige Wald- und Flurbrandgefahr. In Regionen mit erheblicher Wald- und Flurbrandgefahr können Flächenbrände entstehen. Die Streuschicht kann sich sehr leicht entzünden. Die Humusschicht ist noch mehrheitlich frisch und brandhemmend. Brandintensität und –tiefe sind voraussichtlich mässig. Kronenfeuer sind im Nadelholz bei (niedrigen) Einzelbäumen / Baumgruppen sowie an Hanglagen möglich. Flugfeuer sind mit Wind möglich, insbe-sondere in Nadelholzbeständen. In Regionen mit mässiger Wald- und Flurbrandgefahr können kleine Feuer entstehen. Die Streuschicht kann sich leicht entzünden. Die unteren Bodenschichten sind frisch und mehrheitlich brandhemmend. Brandintensität und –tiefe sind voraussichtlich gering. Kronenfeuer sind im Nadelholz bei (niedrigen) Einzelbäumen / Baumgruppen sowie an Hanglagen vereinzelt möglich. Aktuell sind in den Regionen mit all-gemein mässiger Waldbrandgefahr die Entzündbarkeit und die Brandintensität an sonnenexponierten Hanglagen oftmals bereits auf erheblicher Stufe. Durch die herrschende Trockenheit können Brände im Boden längere Zeit weiter schwelen und bei Wind erneut ausbrechen. Sorgfältiges Nachlöschen sowie Überwachung vermeintlich gelöschter Brandherde sind angebracht. Die lokale Waldbrandgefahr kann von der angegebenen generellen Waldbrandgefahr abweichen. Insbesondere in südost- bis südwestexponierten Lagen ist sie tendenziell grösser. Bei zunehmendem Wind und / oder in Lagen mit einem grossen Anteil dürrer Vegetation kann die Waldbrandgefahr lokal höher sein. Wo morgendlicher Nebel, Tau oder gar Frost vorhanden ist, tragen diese zu einer Hemmung der Entzündbarkeit sonnseitig in der ersten Tageshälfte und schattseitig teils den ganzen Tag bei.

Beurteilung der Entwicklung
Morgen Freitag verspricht nochmals ein schöner Tag mit Föhntendenz zu werden. Ab Samstag bringt die Bise wieder kühle und feuchte Luftmassen. Die Temperaturen sinken und es wird übers Wochenende bis und mit Montag Regen vorhergesagt. Diese Vorhersagen sind aber noch mit Vorsicht zu geniessen da sie noch grosse Unsicherheiten beinhalten; die Modelle und Modellläufe sind sich über den Zeitpunkt des Niederschlages sowie die Regenengen uneinig. Sollte der Regen wie momentan prognostiziert eintreten, ist mit einer grossflächigen Entspannung der Waldbrandgefahr ab nächster Woche zu rechnen. In Regionen mit geringen oder keinen Niederschlägen nimmt die Brandgefahr im Tagesverlauf weiterhin zu. Mit dem zunehmenden Laub steht mehr entzündbares Brandgut zur Verfügung. Die tieferen Temperaturen verzögern eine Entzündung.

Waldbrandgefahr im Kanton Bern

 
 
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